Anti-Aging-Wirkstoff Bakuchiol

Bakuchiol wird aus den Samen und Blättern der Pflanze Psoralea corylifolia hergestellt und hat seinen Ursprung vermutlich im Altindischen, obwohl es auch in der chinesischen Medizin – seit Jahrhunderten – verwendet wird. Dem chemischen Wirkstoff wird eine Vielzahl gesundheitsfördernder Effekte nachgesagt, weswegen es seit einigen Jahren Einzug in die westliche Medizin und Hautpflege fand.

Bakuchiol

Was ist Bakuchiol?

Der natürliche Wirkstoff Bakuchiol gehört zu den fettlöslichen Terpenophenolen und ist daher Bestandteil vieler Cremes. Blätter und Samen der aus Indien stammenden Pflanze Psoralea corylifolia enthalten Bakuchiol. Im Indischen wird die Pflanze Babchi-Pflanze genannt, wonach sich der Name für den Wirkstoff ableitet. Später fand man heraus, dass man den Wirkstoff allerdings noch aus weiteren Pflanzen gewinnen kann: Ulmus davidiana (David-Ulme), Otholobium pubescens und Piper longum (Langer Pfeffer). Diese Pflanzenteile enthalten natürlicherweise viel Cumarin und Psoralen. Beide sekundäre Pflanzenstoffe dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Pilze, Bakterien und Insekten. In hoher Konzentration und Dosis können sie aber gesundheitsschädlich sein.

Die chinesische und indische Medizin bedient sich schon lange der Wirkung von Bakuchiol und dennoch fand der Wirkstoff erst 2007 Einzug in die Regale von Pharmazie und Drogerie des Westens. Das erste Hautpflegeprodukt hieß Sytenol(R) A, das bei Problemhaut (Pickeln, Hyperpigmentierung, Akne) half und vor Schäden durch UV-Strahlung oder vor frühzeitiger Hautalterung schützte. Es soll krebshemmende Eigenschaften haben. In kurzer Zeit wurde es so als Alternative zu Retinol (Vitamin A) gehandelt und machte Platz für einen Anti-Aging-Wirkstoff ohne Nebenwirkungen.

Vorteile von Bakuchiol

  • vegan
  • 100 % natürlicher Ursprung
  • gesteigerte Kollagenproduktion
  • entzündungshemmend
  • reduziert Falten und Hautirritationen
  • aknewirksam
  • kein Hautbrennen
  • keine Rötungen
  • für jeden Hauttyp geeignet

In Experimenten konnten die entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften auf die Haut bestätigt werden. Und obwohl Retinol und Bakuchiol sich in ihrer Struktur unterscheiden, haben sie beide eine ähnlich große Auswirkung auf spezielle Gene wie das Collagen-Gen. Bakuchiol soll vergleichbar gute Auswirkungen auf die Haut haben wie Retinol, nur entfallen bei regelmäßiger Anwendung von Bakuchiol die negativen Begleiterscheinungen, die Retinol mit sich bringt. Beide Stoffe zeigen Verbesserungen bei Lichtalterung wie Falten und Hyperpigmentierung, jedoch ist Bakuchiol deutlich besser verträglich. Retinol kann bei Anwendung Hautbrennen, Hautrötungen und Irritationen auslösen. Diese Negativeinflüsse zeigt der Wirkstoff Bakuchiol nicht.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass sich Anwendungen mit Bakuchiol wie auch Hyaluron Serum für jeden Hauttypen eignen. Egal, ob Mischhaut, trockene oder fettige Haut, Bakuchiol wird seine Wirkung entfalten und für ein ebenes Gesicht sorgen.

Bakuchiol ist ein zu 100 % natürlicher (veganer) Wirkstoff auf Pflanzenbasis. Er wird extrahiert und gereinigt aus den essbaren Samen der Babchi-Pflanze.

Schwangere und stillende Frauen können Bakuchiol-Seren und -cremes bedenkenlos verwenden. Retionol-Produkte sollten Sie nicht während der Schwangerschaft und danach verwenden.

Bakuchiol kann in natürlichen Cremes mit Vitaminen und Säuren angereichert werden. Zu beachten ist, dass das Auftragen die Haut nicht sensibler für die Sonne macht. Sie können die Creme also bedenkenlos auch in der Morgenroutine integrieren. Die Verwendung von Bakuchiol ersetzt aber keinen Sonnenschutz.

Wirkung und typische Einsatzzwecke für Bakuchiol

Im Krankheitsbild von Akne kann Bakuchiol für Entzündungshemmung und ein glattes Hautbild sorgen. Bakuchiol unterbricht hierbei die Lipidperoxidation, bei der Fette der Hautschicht unter Sauerstoffeinfluss abgebaut werden. Bei diesem Schritt würden freie Radikale entstehen, die zu langfristigen Zellschäden führen. Somit wird der wichtige Schutzmantel der Haut erhalten und die Akne kann abheilen. Gleichzeitig verhindert Bakuchiol, dass sich Bakterien auf der Haut vermehren und auf Genebene sorgt es dafür, dass gewisse Gene für Entzündungen reduziert werden. In der Folge nimmt die Verhornung der Haut ab.

In der Anti-Aging-Therapie kann Bakuchiol ebenfalls eingesetzt werden. Der Wirkstoff fördert die Kollagenproduktion, wodurch die Haut voller aussieht. Gleichzeitig verringert man mit der Anwendung Linien und Falten. Vernarbte Pickelmale können aufgehellt werden. Durch UV-Licht entstandene Schäden an der Haut können reduziert werden. Die Wirkung erinnert stark an die des Retinols, weswegen Bakuchiol als Alternative dazu dient. Beide Wirkstoffe sind zwar unterschiedlich aufgebaut und dennoch stimulieren sie Rezeptoren, die für die Bildung von Kollagen (Typ 1) in der Lederhaut sorgen. Bei regelmäßiger Anwendung kann Bakuchiol zu einer Zellerneuerung der Epidermis führen, ganz ohne Hautirritationen.

Bakuchiol wird typischerweise in der Hautpflege und in Produkten der Kosmetikindustrie eingesetzt. Es lässt sich aufgrund seiner fettlöslichen Eigenschaften besonders gut in Masken, Lotionen, Seren und Cremes binden.

Tipps zur Verwendung von Bakuchiol

Bei der Verwendung von Bakuchiol empfiehlt es sich, mit einer geringen Dosierung von Bakuchiol zu beginnen. Generell gibt es keine Einschränkungen durch die Verwendung von Bakuchiol-Ölen. Lediglich bei Krankheitsverläufen wie Rosacea oder Ekzemen sollte darauf geachtet werden, dass Bakuchiol vorsichtig angewendet werden sollte. Eine geringe Dosierung des Wirkstoffes reicht meist schon aus, um das Hautbild langfristig zu verbessern. Eine hohe Dosierung könnte ansonsten zu Flecken auf der Haut führen.

Solange Sie Bakuchiol-Pflegeprodukte nutzen, sollte auf Peelings verzichtet werden. Die Haut befindet sich in einem Heilungsprozess und alte Hautschuppen sollten nicht grob entfernt werden. Setzen Sie auf schonende Reinigungsprodukte im pH-neutralen Bereich. Insbesondere bei der Kombination von Bakuchiol und Säurepeelings kann es zu schmerzhaften und unerwünschten Hautreaktionen durch Überstimulierung kommen.

Da es sich bei Bakuchiol um ein natürliches Produkt handelt, sollte man bewusst auf künstliche Zusätze verzichten. Um die Wirkung zu erhalten, sollte das Samenöl nicht über 75 Grad erhitzt oder neutralisiert werden. Dadurch gehen die wichtigen Eigenschaften des Bakuchiols verloren und es verliert sein Wirkspektrum. Von Natur aus ist Bakuchiol gelb bis braun und hat seinen charakteristischen Geruch. Auch hier gilt, dass auf Parfums verzichtet werden sollte.

Naturnahe Produkte auf Wasserbasis eignen sich bestens zur Anwendung. Bewahren Sie das Bakuchiol-Produkt stets an einem kühlen, dunklen Ort auf, so kann es seine volle Wirkung lange Zeit erhalten.